An einem warmen Apriltag mit viel Sonne und einem fast genauso warmen Tag im Mai, haben für zwei Teams des Louise von Marillac Hauses, die Team Tage an einem außergewöhnlichem Ort mit „besonderem“ Inhalt stattgefunden. Der außergewöhnliche Ort war der Klosterhof Wenau. Der besondere Inhalt das Feedback vom Pferd.
„Du kannst nicht nicht kommunizieren!“, hat schon Watzlawick behauptet. Egal, ob wir wollen oder nicht: Wir drücken in jedem Moment mir unserem Körper etwas aus. Meist sind wir uns unserer Körpersprache aber gar nicht bewusst.
Pferde haben eine hochsensible Wahrnehmung. Sie spüren jederzeit, wie unsere Stimmung ist und vor allem, wo wir Spannung im Körper haben. Wir alle kennen Situationen, in denen wir uns nicht wohl fühlen und dabei unbewusst die Schultern hochziehen oder die Hände anspannen, oder? Ist uns aber auch bewusst, dass bei uns Menschen der größte Teil der Kommunikation über Körpersprache erfolgt? Die Körperhaltung, Gestik und Mimik zählen viel mehr als die gesprochenen Worte, die wir immer so wichtig nehmen. Wenn du merkst, dass deine Worte beim Gegenüber nicht (richtig) ankommen, dann lohnt es sich, deine nonverbale Kommunikation mal genauer anzuschauen.
Wenn du ein Pferd zum Mitmachen bewegen willst, helfen keine „schönen Worte“. Als Meister der nonverbalen Kommunikation spüren Pferde sofort, was dein Körper ausdrückt und nur darauf reagieren sie.
Diese Erfahrung mussten auch die Mitarbeitenden des Louise von Marillac Hauses mit dem Pony Ben machen. Die erste Herausforderung, war die Annäherung mit dem freien Tier in der Halle. Jeweils zwei Leute sollten sich zusammen tun und das Pferd erst „einfangen“, um es dann durch einen Parcours zu führen. Einer aktiv, direkt am Pferd. Der andere passiv, also beobachtend.
Viele Kollegen und Kolleginnen waren nach der ersten Respektschwelle erstaunt, dass das Pferd ihnen wirklich durch die Halle gefolgt ist und den Kommandos gehorcht hat. Ein „Aha-Erlebnis“ mit dem Pferd war, dass sich „Ben“ leicht ablenken ließ, weil er keine klare Aufgabenstellung hatte. Oder „Ben“ führte die Aufgabenstellung nicht zur vollen Zufriedenheit für den Kollegen aus.
Auf die praktischen Übungen mit dem Pferd, folgten jeweils eine Selbsteinschätzung und das Feedback der anderen Teilnehmer. Dabei kam heraus: Das Pferd kennt den Plan im Kopf des Menschen noch lange nicht. Eindeutige Körpersprache, sicheres Auftreten, authentisches Handeln, aber auch gegenseitiger Respekt sind in der Zusammenarbeit unverzichtbar. Schließlich wurden die Teams dabei unterstützt, das Erlebte direkt für den individuellen beruflichen Alltag nutzbar zu machen. Tolle Erkenntnisse kamen dabei heraus.
Stephanie Arbter